Weltnaturerbe Atlantischer Regenwald
Der „Mata Atlântica“, auf Deutsch Atlantischer Regenwald, ist ein einzigartiger Lebensraum und liegt ausschließlich in Brasilien. Er ist einer der üppigsten und artenreichsten Tropenwälder der Welt. Denn der Atlantische Regenwald hat auf seine kleinere Fläche bezogen sogar mehr endemische Arten als der Amazonas. Und auch sonst steht der Atlantische Regenwald „seinem großen Bruder“ in nichts nach. Denn abenteuerliche Lodges und Übernachtungen im Dschungel sind auch hier zu finden. Dabei liegen die Naturparks nur drei Stunden von São Paulo entfernt und sind im Vergleich zu den Amazonas ohne Flugzeug bequem zu erreichen. Aus gutem Grund kürte die New York Times den „Mata Atlântica“ zu einem von 52 Zielen, die man 2020 gesehen haben sollte.
Die Region „Atlantischer Regenwald“ bietet nicht nur koloniale Bauten, eine schmackhafte regionaltypische Küche und die beeindruckende Caiçara-Traditionen der ansässigen Fischer. Darüber hinaus können Sie vielfältige Outdoor-Aktivitäten in der beeindruckenden Natur unternehmen. Entdecken Sie Naturschätze in einer großen Landschaftsvielfalt mit unzähligen Bergen, Wäldern, Flüssen, Wasserfällen, Stränden, Mangroven und Inseln. Die Naturschutzgebiete des Atlantischen Regenwaldes beheimaten dabei eine der größten Artenvielfalt der Welt und Ornithologen und Zoologen jedweder Spezialisierung kommen hier auf ihre Kosten.
Große Artenvielfalt im Atlantischen Regenwald
Sie können auf die Spuren vieler endemischer Arten gehen. Sie finden beispielsweise Primaten wie Muriquis, Rotsteißlöwenäffchen oder Schwarzkopflöwenäffchen in den Bäumen. Am Himmel lassen sich faszinierende Vögel des Regenwaldes wie beispielsweise Rotschwanzamazonen und Weißhalsbussarde erblicken. Im Wasser leben unter anderem Breitschnauzenkaimane und Delfine. Die Liste der Landtiere reicht von Mähnenwölfen, Tapiren, Maikongs bis hin sogar zu Jaguaren und Pumas.
Wir stellen Ihnen unten ein paar beispielhafte Natur-Reisen zu Eco-Lodges im Atlantischen Regenwald vor. Unter dem Bereich Themenreisen finden Sie auch weiter Naturreisen.

Zur Zeit der Entdeckung Brasiliens im Jahre 1500 reichte der Atlantische Regenwald vom Süden bis zum Norden des heutigen Staatsgebietes und war wie der Amazonas-Regenwald eine geschlossene Waldfläche. Der Atlantische Regenwald bildete damit den zweitgrößten Tropenwald Brasiliens und umfasste einst eine Fläche von über 1,3 Mio km². Der Atlantische Regenwald ist heute leider der am zweitstärksten gefährdete Regenwald der Welt und das am vierthäufigsten bedrohte Biom der Erde. Gegenwärtig umfasst das Gebiet „Atlantischer Regenwald“ nur noch 20% seiner ursprünglichen Fläche. Mit 320.000 km2 ist der Mata Atlântica aber noch immer fast so groß wie Deutschland.
Atlantischer Regenwald unter großem Druck
Der tropische Wald an der atlantischen Küste grenzt an 17 brasilianische Bundesstaaten und in seinem direkten Umfeld leben etwa 125 Millionen Brasilianer. Auf diese Region konzentrieren sich etwa 70% des Bruttoinlandsprodukts des Landes, allen voran die Megacity São Paulo. Dies zeigt den enormen Druck, dem der wundervolle Regenwald ausgesetzt ist. Dies ist hauptsächlich auf
- Bedrohungen wie die Rodungen für die Landnutzung durch Landwirtschaft und Viehzucht,
- Verwendung von Holz für die Papier- und Zelluloseindustrie,
- illegales Jagen und Fangen von Tieren,
- Einführung invasiver gebietsfremder Arten sowie die
- intensive Verstädterung und Expansion von Städten zurückzuführen.
Entsprechend sind nur 7% der Fläche in gutem Zustand. Diese liegen vor allem im Naturreservat „Mata Atlântica“.
Schutzgebiet „Mata Atlântica“ zur Rettung des Urwaldes
Die Bewegung „Grande Reserva Mata Atlântica“ (Großes Schutzreservat Atlantischer Regenwald) ist ein Zusammenschluss von NGO’s und Bürgern, die daran interessiert sind, den größten zusammenhängenden Überrest des Atlantischen Waldes in Brasilien zu schützen und nachhaltig zu entwickeln. Naturschutzorganisationen, Unternehmen, Behörden, Institutionen, Forscher und die lokale Gemeinschaft haben dabei ein gemeinsames Ziel: der Erhalt des Regenwaldes und seiner faszinierenden Flora und Fauna. Aber weiteres Ziel ist auch, die Bürgerinnen und Bürger für einen steigenden Öko-Tourismus vorzubereiten und dafür zu werben. Was wie ein Widerspruch klingt, muss es nicht sein: Denn ein nachhaltiger Tourismus ist möglich und bringt auch finanzielle Mittel zum Schutz weiterer Gebiete.
Kulturerbe Atlantischer Regenwald
Die Bewegung „Grande Reserva Mata Atlântica“ ist in einem Waldgebiet von 40.000 km2 aktiv. Der Wald liegt hier teilweise in städtischen Umgebungen und natürlich entlang der Meeresküsten von Santa Catarina, Paraná und São Paulos, wo noch größere zusammenhängende Schutzgebiet zu finden sind. Das Gebiet Mata Atlântica umfasst heute 45 Gemeinden, von denen vier vom Nationalen Institut für historisches und künstlerisches Erbe (Iphan) als historische bedeutsame Orte eingestuft wurden: São Francisco do Sul (SC), Paranaguá (PR), Antonina (PR) und Iguape (SP) mit den zwei ältesten Städte in Brasilien – Guaraqueçaba (PR) und Cananeia (SP).
Ein artenreiches Ökosystem
Der Atlantische Regenwald ist neben den Regionen Amazonas, Caatinga, Cerrado, Pantanal und Pampa eines der großen brasilianischen Biome. Als Biom gilt eine Lebensgemeinschaft aus Tieren und Pflanzen, in diesem Fall bestehend aus dichtem Regenwald, Araukarienwald, hochgelegenen Feldern, Sandbänken und Mangroven. Innerhalb dessen leben rund 23.000 Tier- und Pflanzenarten. In Bezug auf die Tierwelt beherbergt das Biom des Atlantischen Regenwaldes ungefähr 850 Vogelarten, 370 Amphibienarten, 200 Reptilienarten, 270 Säugetierarten und 350 Fischarten. Allein von der Anzahl der Baumarten übersteigt der Atlantische Regenwald mit 450 Arten den Bestand ganz Europas mit lediglich 220 Arten.
Atlantischer Regenwald: UNESCO Naturerbe
1999 hat die UNESCO zwei Gebiete als Weltnaturerbe ausgewiesen: den Südöstlichen Atlantischen Regenwald in São Paulo sowie die Küste der Entdeckung (Costa do Descobrimento) in Bahia und Espírito Santo. Der nachhaltige Tourismus wird hier behutsam ausgebaut und wir stellen Ihnen nachfolgend ein paar spannende Eco-Lodges zum Erkunden des faszinierenden Bioms vor.

Lodge Legado das Águas
Die Lodge Legado das Águas “Naturerbe der Gewässer” ist mit 31.000ha das größte private Reservat Brasiliens. Ein privates Schutzgebiet mit großer endemischer Artenvielfalt bei Flora und Fauna für die Forschung und Erhaltung der Biodiversität des Atlantischen Regenwaldes.
Preis pro Person: Ab 895€ im Doppelzimmer

Lodge Salve Floresta
Die Lodge Salve Floresta „Rette den Wald“ liegt in einem Tal inmitten des tropischen Paradieses im Mata Atlântica. 1994 gegründet, schützt sie als Non-Profit Projekt den Regenwald und fördert die Umweltbildung. Wanderungen und Birdwatching stehen auf dem Programm.
Preis pro Person: Ab 890€ im Doppelzimmer

Lodge Trilha dos Tucanos
Die kleine Lodge Tukan-Pfade mit nur 4 Zimmern liegt im Atlantischen Regenwald São Paulos und ist ideal zur Tier- und Vogelbeobachtung, nicht nur der namensgebenden farbenprächtigen Tukane.
Preis pro Person: Ab 650€ im Doppelzimmer

Nationalpark Petar
Das Unesco Weltnaturerbe Staatspark Alto Ribeira (PETAR) bildet mit rund 300 Höhlen, unzähligen Wasserfällen, Wanderwegen, archäologischen Stätten ein verstecktes Paradies inmitten des Atlantischen Regenwaldes.
Preis pro Person: Ab 895€ im Doppelzimmer

Naturpark Carlos Botelho
Der Staatspark Carlos Botelho (PECB) lockt mit 370 km2 geschützem Regenwald, Wanderungen, Aussichtspunkten, Wasserfällen, erfrischenden Flüssen und einer reichen Artenvielfalt. Hier kann man den größten Primaten Amerikas, den Spinnenaffen „Muriquis-do-sul“ sichten.
Preis pro Person: Ab 995€ im Doppelzimmer

Naturparadies Guaraú
Das Naturparadies Guaraú liegt inmitten vieler Schutzgebiete wie Juréia-Itantins und ist idealer Startpunkt für wunderschöne und abwechslungsreiche Ausflüge mit Stränden, Dünen, Bergen, Wasserfällen, Mangroven und Flüssen.
Preis pro Person: Ab 1.100€ im Doppelzimmer

Das Löwenäffchen an der Kakaoküste
Im Süden Bahias an der Kakaoküste liegt die Fazenda Almada im Atlantischen Regenwald. Erleben Sie die entzückenden Goldkopflöwenäffchen in diesem Schutzgebiet mit Kakaowäldern.
Preis pro Person: Ab 1.290€ im Doppelzimmer

Vogelbeobachtung im Atlantikwald
Im Schutzgebiet Jureia-Itatins leben rund 320 Vogelarten, davon rund ein Drittel endemisch. Dieses 6-tägige Reisepaket ist ein Leckerbissen für Vogelbeobachter und Ornithologen.
Preis pro Person: Ab 1.350€ im Doppelzimmer

Vogelbeobachtung Ubatuba
Ubatuba ist die brasilianische Hauptstadt der Vogelbeobachtung und gilt als Mekka der Ornithologen. Die ausgewählte Birding-Lodges sind ideale Ausgangspunkte für die exotische und atemberaubende Vogelwelt Brasiliens.
Preis pro Person: Ab 1.950€ im Doppelzimmer

Banana Bamboo Eco Lodge
Die nachhaltig arbeitende Banana Bamboo Ecolodge liegt malerisch in den Bergen des Schutzgebietes Serra do Mar im Atlantischen Regenwald. Die Lodge ist ideal für Naturwanderungen und hat einen Naturpool. Der Strand ist nur 15 Autominuten entfernt.
Preis pro Person: Ab 1.750€ im Doppelzimmer

Strandparadies Picinguaba
Zwei Kleinode in einem Paket: Die Pousada Picinguaba in einem romantischen Fischerdorf an der Costa Verde zusammen mit der ehemaligen Kaffee-Farm Catuçaba inmitten klarer Seen und Berge.
Preis pro Person: Ab 2.500€ im Doppelzimmer

Expedition Mata Atlântica
Erleben Sie das grandiose Naturschauspiel der weltgrößten Wasserfälle mit ihren tosenden Wassermassen und anschließend erforschen Sie mehrere Biosphären-Reservate des Atlantischen Regenwaldes, einem der üppigsten und artenreichsten Tropenwälder der Welt.
Preis pro Person: Ab € im Doppelzimmer

Safari Löwenäffchen
Safari-Paket zu den vier bedrohten Arten der Löwenäffchen des Atlantischen Regenwaldes.
Reiseinformationen Mata Atlântica
Der Atlantische Regenwald kann das ganze Jahr über bereist werden. Eine Anreise über die Autobahn und den Landweg per Jeep 4×4 ist fast immer möglich.
Die Intensität, Art, Uhrzeit und Länge der Ausflüge planen wir gemäß den Wünschen der Gäste. Alle Zeit- und Verlaufsangaben unterliegen möglichen Änderungen, die sich aus den Umständen wie Wetter, Wasserstand oder organisatorischen Belangen ergeben können. Die Reisenden sollten sich dessen bewusst sein, dass nicht immer alle im Reiseverlauf erwähnten Tiere beobachtet werden können. Denn das Verhalten der Wildtiere lässt sich nicht planen. Aber die erfahrenen Guides kennen die besten Orte zur Tierbeobachtung.
Tipps und Hinweise
- Beste Reisezeit/Trockenzeit und angenehme Temperaturen: Juni–August, blauer Himmel, allerdings ist das Meer auch stürmischer. Bessere Zeit für Film- und Fotoaufnahmen.
- Regenzeit: Dezember-März, Tagestemperaturen von rund 30 Grad, schwül, bewölkt aber ruhigem Meer
- Temperatur: Mai bis Oktober ist in der Region Mata Atlântica „Winter“, die Temperaturen liegen unter 27 Grad aber nicht kälter als 17 Grad. In den Sommermonaten liegt die durchschnittliche Temperatur bei 30 Grad, es können bis zu 32 Grad erreicht werden.
- Luftfeuchtigkeit: 60% im Winter und 80% im Sommer, der zugleich auch Regenzeit ist
- Sonnenaufgang: ca. 5:15–6:45 Uhr Sonnenuntergang: ca. 17:30–19:00 Uhr
- Hochsaison: Dezember, Januar, Februar und Juli sowie bundesweite Feiertage
Tipps zur Gepäckliste
- Festes Schuhwerk und lange Hosen
- Kopfbedeckung und Sonnenbrille
- Sonnenschutz
- Mückenschutz
- Taschenlampe
- Regenschutz
- Wasserdichte Beutel für Handy, Kamera
- Wasserflasche
- Bitte vermeiden Sie dunkle Kleidung, da diese die Mücken anzieht